9./10.6.2018
Weiter ging es auf dem SH43 – dem Forgotten World Highway.
148km fährt man von Anfang (Stratford) bis Ende (Taumarunui). Und auf dem
ganzen Weg keine einzige Tankstelle. Für die fast 150km braucht man allerdings
über 4 Stunden. Die Straße ist extrem kurvig, steil und eng. 11km sind außerdem
Gravel Road – und keine Gute. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h ist
sehr gewagt
Link zum Video: Forgotten World Highway Gravelroad
Link zum Video: Forgotten World Highway Gravelroad
.
Diese Zeit aufzubringen lohnt sich meiner Meinung nach aber
definitiv. Die gesamte Landschaft besteht aus grasbedeckten, grünen Hügeln die
je nach Sonnenstand immer neue, andere Schatten werfen. Die Augen da auf der
Straße zu halten ist nicht leicht :D Zum Glück gibt es den ein oder anderen Lookout
auf dem Weg.
Ungefähr in der Mitte des Highways liegt Whangamomona. Das
ist eine eigene Republik! Als 1988 der Gemeinderat Whangamomona in die zwei
Regionen Tarananki und Manawutu-Whanganui aufteilen wollte hat das den
Bewohnern dort nicht gepasst. Sie haben sich eher dem Taranaki Distrikt
zugehoerig gefuehlt und sich kurzerhand zur Republik erklärt. In diesem
winzigen Städtchen – oder dieser winzigen Republik – gibt es ein einziges
Hotel, das auch gleichzeitig als Restaurant, Bar und Passstelle fungiert. Da
ich ungefähr zur Mittagszeit dort war, habe ich mir dort etwas zu Essen gegönnt
und mich neben die Biker in die Sonne gesetzt. Abschnitte des Highways sind
nämlich das wahre Paradies für Motorradfahrer. Für einige leider sogar
wortwörtlich. Am Anfang des Highways warnt nämlich ein Schild davor, dass die
Motorbike Crash Rate hier besonders hoch ist.
Zu essen gab es bei mir einen Burger. Vegetarisch gab es
nicht, aber der Wirt hat aus einem einfach das Fleisch raus genommen. Er kam
dann sogar noch 2x extra zu mir raus fragen ob ich denn auch Käse bzw. Ei esse.
Das fand ich sehr nett. Der Burger hat ordentlich gekostet, aber dafür echt
super geschmeckt!
Bevor ich weiter gefahren bin habe ich mir natürlich noch
einen Stempel für meinen Reisepass abgeholt.
Nach ca. ¾ des Weges
habe ich einen „kleinen“ Abstecher zu den Mt Damper Falls gemacht. „Klein“
deshalb, weil es ca. 30km Umweg waren. Die Straße dorthin war aber wider
Erwarten der Hammer: Eine wirklich smoothe, wahrscheinlich frisch betonierte
Straße. Es gab noch nicht einmal irgendwelche Markierungen auf der Straße. Auf
dieser Straße ist man in den Kurven wirklich nur so dahin geglitten!
Link zum Video: Smoothe Straße zu den Mt. Damper Falls
Link zum Video: Smoothe Straße zu den Mt. Damper Falls
Die Mt Damper Falls selbst waren dann noch ca. 20 min
Wanderweg von der Straße entfernt und den Umweg auf jeden Fall wert. Ein
riesiger Wasserfall, der – eben noch ein nichts ahnendes Bächlein – auf einmal
eine wirklich massive Felswand runter stürzt. Mit so einem einschneidenden
Becken rechnet man inmitten des ganzen Farmlands gar nicht.
In Taumarunui angekommen war ich wirklich ziemlich
erschöpft, sodass ich mich einfach auf dem nächstbesten Campingplatz häuslich
eingerichtet habe. Zum Abendbrot gab es – dank Küche – seit langem mal wieder
etwas frisches: Reis mit Champignon-Kokos-Kürbis Pfanne. Leeeeecker ^^
Der folgende Tag war nicht wirklich spannend. Ich bin von
Taumarunui bis nach Kaiwaka (das liegt deutlich über Auckland) durch
gebrettert. Über 400km bin ich in 8h mit der ein oder anderen Pause gefahren
und habe dabei 2 Hörspiele durchgehört.
Das einzige erwähnenswerte ist vielleicht die Fahrt durch
Auckland. Schrecklich. Man fährt über eine halbe Stunde nur durch Stadt – auf
einer teilweise 5-Spurigen Art Autobahn. Und ein linksfahrgebot scheinen
Neuseeländer nicht zu kennen. Da fährt auf einmal ein super langsamer LKW auf
der Mittleren von 5 Spuren und von links und rechts wird überholt. Absolut
stressig. Und dazu natürlich noch meine geliebten Autobahnkreuze und Spuren,
die auf einmal zu Ausfahrten zum Flughafen oder so werden.
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